Ein Elektroauto wird an einer Wallbox mit Typ-2-Stecker geladen; darüber stehen die Texte „E-Ladestationen-Wissen einfach erklärt“ und „Das große E-Ladestation-Lexikon von A bis Z“.

E-Ladestationen-Wissen: Fachbegriffe rund um Wallbox, Laden zu Hause, Ladeinfrastruktur und Elektromobilität in Österreich

Das umfassende E-Ladestationen-Lexikon mit allen wichtigen Begriffen rund um Wallboxen, Laden zu Hause, öffentliche Ladepunkte, Abrechnung, Förderungen und die wichtigsten Grundlagen der Elektromobilität in Österreich.

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A

 

AC-Laden (Wechselstromladen)

AC-Laden bedeutet, dass Ihr Elektroauto mit Wechselstrom geladen wird. Diese Form des Ladens ist der Standard zu Hause und an vielen öffentlichen Normalladestationen in Österreich. Typische Ladeleistungen liegen bei 3,7 kW, 7,4 kW und 11 kW, vereinzelt auch bei 22 kW. Für den Alltag reicht es in der Regel, das Fahrzeug über Nacht mit einer 11-kW-Wallbox zu laden, sodass Sie am nächsten Morgen wieder mit voller Batterie starten können. Im Vergleich zum Schnellladen (DC) ist AC-Laden schonender für die Batterie und wirtschaftlich besonders attraktiv, vor allem in Kombination mit einem günstigen Stromtarif oder eigener Photovoltaik.

Anschlussleistung (Hausanschluss)

Die Anschlussleistung gibt an, wie viel elektrische Leistung Ihrem Gebäude insgesamt zur Verfügung steht. Sie ist ein wichtiger Ausgangspunkt, wenn Sie planen, eine Wallbox zu installieren oder mehrere Ladepunkte aufzubauen. In einem typischen Einfamilienhaus in Österreich liegt die Anschlussleistung häufig im Bereich von etwa 11 bis 18 kVA. Gemeinsam mit Ihrem Elektriker oder Ihrer Elektrikerin prüfen Sie, ob die vorhandene Anschlussleistung für zusätzliche Ladeinfrastruktur ausreicht oder ob eine Hausanschlussverstärkung sinnvoll ist. Ein gutes Lastmanagement hilft oft, die vorhandene Anschlussleistung optimal zu nutzen, ohne das Netz zu überlasten.

Anmeldepflicht (Wallbox beim Netzbetreiber)

Wallboxen müssen in Österreich in der Regel beim zuständigen Netzbetreiber gemeldet werden. Hintergrund ist, dass Ladeinfrastruktur das Stromnetz zusätzlich belastet und der Netzbetreiber diese Lastentwicklung im Blick behalten muss. Bis zu einer Leistung von 11 kW genügt meist eine einfache Anmeldung, die in der Praxis meist der ausführende Elektroinstallationsbetrieb übernimmt. Bei höheren Leistungen kann eine ausdrückliche Zustimmung oder eine Netzverträglichkeitsprüfung erforderlich sein. Wenn Sie frühzeitig planen und die Meldung professionell erledigen lassen, vermeiden Sie Verzögerungen und stellen einen rechtssicheren Betrieb sicher.

Automatisches Lademanagement

Beim automatischen Lademanagement wird die verfügbare elektrische Leistung intelligent auf mehrere Ladepunkte verteilt. Das System überwacht kontinuierlich, wie viel Strom im Gebäude bereits für andere Verbraucher genutzt wird, und passt die Ladeleistung der Wallboxen entsprechend an. So wird verhindert, dass Sicherungen auslösen oder der Hausanschluss überlastet wird. In Tiefgaragen, Wohnanlagen und Firmenparkplätzen in Österreich ist automatisches Lademanagement inzwischen Standard, wenn mehrere E-Autos parallel laden sollen. Gleichzeitig sorgt es dafür, dass alle angeschlossenen Fahrzeuge möglichst effizient und fair mit Energie versorgt werden.

B

 

Backend (Ladestation-Backend)

Ein Backend ist die zentrale Softwareplattform hinter einer vernetzten Ladestation oder einer ganzen Ladeinfrastruktur. Über das Backend werden Ladevorgänge erfasst, Nutzerinnen und Nutzer authentifiziert, Tarife hinterlegt und Statistiken zur Auslastung erstellt. Betreiber können im Backend sehen, wann und wie lange geladen wurde und welche Energiemengen geflossen sind. In Österreich setzen viele Unternehmen, Hausverwaltungen und Energieversorger auf OCPP-fähige Backends, um verschiedene Wallbox-Modelle einheitlich verwalten zu können. Für Endnutzerinnen und Endnutzer bedeutet ein gut eingerichtetes Backend mehr Transparenz und komfortable Abrechnung, etwa über eine App oder Monatsabrechnung.

BEV (Battery Electric Vehicle)

BEV steht für Battery Electric Vehicle, also ein reines Elektroauto ohne Verbrennungsmotor. Der gesamte Antrieb erfolgt über einen oder mehrere Elektromotoren, die Energie stammt ausschließlich aus der Traktionsbatterie. Für BEV-Fahrerinnen und -Fahrer spielt das Laden eine zentrale Rolle: Im Alltag wird überwiegend zu Hause an der eigenen Wallbox oder am Arbeitsplatz mit Wechselstrom (AC) geladen, auf längeren Strecken kommen Schnellladestationen mit Gleichstrom (DC) hinzu. Gerade für BEV ist eine gut geplante Ladeinfrastruktur wichtig, um Reichweite, Ladezeiten und Stromkosten optimal unter Kontrolle zu haben.

Bidirektionales Laden (V2H, V2G)

Bidirektionales Laden beschreibt die Fähigkeit eines Elektroautos, nicht nur Strom zu laden, sondern auch wieder abzugeben. Beim sogenannten Vehicle-to-Home (V2H) kann die Fahrzeugbatterie beispielsweise das eigene Haus mit Energie versorgen, etwa in Zeiten, in denen keine Sonne scheint. Beim Vehicle-to-Grid (V2G) wird Strom sogar wieder ins öffentliche Netz zurückgespeist, um zur Netzstabilisierung beizutragen. Für beide Anwendungen benötigt man geeignete Fahrzeuge, passende Wallboxen und entsprechende Genehmigungen sowie vertragliche Regelungen. In Österreich befindet sich bidirektionales Laden noch in einer frühen Phase, wird aber im Zusammenspiel mit Photovoltaik und Energiemanagementsystemen zunehmend ein zentrales Zukunftsthema.

Brandschutzanforderungen (Garage & Tiefgarage)

Bei der Installation von Ladestationen in Garagen und Tiefgaragen müssen in Österreich die jeweils geltenden baurechtlichen und brandschutztechnischen Vorschriften beachtet werden. Dazu gehören unter anderem die richtige Kabelverlegung, ausreichend dimensionierte Flucht- und Rettungswege, eine ausreichende Belüftung sowie gegebenenfalls ein Brandschutzkonzept. Gerade in größeren Wohnanlagen ist es wichtig, frühzeitig die Hausverwaltung und gegebenenfalls die Behörde einzubinden. Ein befugter Elektroinstallationsbetrieb kennt die relevanten Normen und sorgt dafür, dass die Anlage nicht nur technisch, sondern auch brandschutzrechtlich korrekt ausgeführt wird. So schützen Sie Bewohnerinnen, Bewohner und das Gebäude gleichermaßen.

C

 

CEE-Steckdose (Industriesteckdose)

CEE-Steckdosen sind robuste Industriesteckdosen, die deutlich höhere Ströme als eine normale Haushaltssteckdose (Schuko) sicher übertragen können. Meist sind sie rot, dreiphasig und für 16 A oder 32 A ausgelegt. Viele mobile Ladegeräte für Elektroautos können an einer CEE-Steckdose betrieben werden und ermöglichen damit höhere Ladeleistungen als über Schuko. Trotzdem ersetzt eine CEE-Steckdose keine vollwertige Wallbox, da wichtige Sicherheits- und Komfortfunktionen wie Kommunikation mit dem Fahrzeug, Lastmanagement oder Zugangskontrolle fehlen. Als dauerhafte Lösung für das Laden zu Hause ist daher eine fest installierte Wallbox die sinnvollere und sicherere Wahl.

CCS (Combined Charging System)

CCS ist der wichtigste Schnellladestandard für Elektroautos in Europa. Der Stecker kombiniert einen Typ-2-Anschluss für Wechselstrom mit zwei zusätzlichen Kontakten für das Schnellladen mit Gleichstrom. Dadurch können Fahrzeuge mit CCS sowohl an normalen AC-Ladestationen als auch an DC-Schnellladestationen geladen werden. In Österreich werden praktisch alle neuen vollelektrischen Modelle mit einem CCS-Anschluss ausgeliefert, sodass Sie das flächendeckende Schnellladenetz nutzen können. Wenn Sie ein neues E-Auto kaufen, ist CCS daher der Standard, auf den Sie achten sollten, um möglichst flexibel zu bleiben.

CPO (Charge Point Operator)

Ein Charge Point Operator (CPO) ist das Unternehmen, das eine Ladestation oder ein Netz von Ladestationen technisch betreibt. Der CPO ist für Installation, Betrieb, Wartung und häufig auch für die Preisgestaltung an den Ladestationen verantwortlich. Er sorgt dafür, dass die Ladepunkte verfügbar sind, Störungen behoben werden und Softwareupdates eingespielt werden. In Österreich agieren Energieversorger, Stadtwerke, Parkplatzbetreiber und spezialisierte E-Mobilitätsdienstleister als CPO. Als Nutzerin oder Nutzer kommen Sie über Ihre Ladekarte oder App in Kontakt mit der Station, im Hintergrund kommuniziert diese mit dem CPO-Backend.

D

 

DC-Laden (Gleichstromladen / Schnellladen)

Beim DC-Laden wird Ihre Fahrzeugbatterie mit Gleichstrom direkt geladen, der im Ladegerät bereits passend aufbereitet wird. Der bordeigene AC-Lader des Autos wird dabei umgangen, wodurch deutlich höhere Ladeleistungen möglich sind als beim AC-Laden. Typische DC-Leistungen reichen von 50 kW bis hin zu 350 kW bei modernen High-Power-Chargern. DC-Laden eignet sich vor allem für längere Fahrten, bei denen Sie in kurzer Zeit möglichst viel Reichweite nachladen möchten. Für den täglichen Bedarf und das schonende Laden der Batterie bleibt AC-Laden zu Hause jedoch die wirtschaftlichere und oft auch sinnvollere Lösung.

Dynamisches Lastmanagement (DLM)

Dynamisches Lastmanagement misst laufend den aktuellen Stromverbrauch im Gebäude und passt die Ladeleistung der angeschlossenen Wallboxen in Echtzeit an. Wenn beispielsweise Wärmepumpe, Herd und andere Verbraucher gleichzeitig laufen, reduziert das System die Ladeleistung vorübergehend, um die Anschlussleistung nicht zu überschreiten. In ruhigeren Zeiten, etwa nachts, kann die Leistung wieder erhöht werden. So wird die vorhandene Kapazität optimal genutzt, ohne dass teure Hausanschlussverstärkungen notwendig werden. Gerade in Mehrparteienhäusern und bei Firmenstandorten in Österreich ist dynamisches Lastmanagement die zentrale Grundlage für eine zukunftssichere Ladeinfrastruktur.

E

 

Eichrecht (Mess- und Eichgesetz, MEG)

Das Eichrecht stellt sicher, dass gemessene Strommengen korrekt und manipulationssicher erfasst werden, wenn sie als Basis für eine Abrechnung dienen. In Österreich gelten hierfür das Mess- und Eichgesetz (MEG) und die dazugehörigen Verordnungen. Öffentlich zugängliche Ladepunkte und viele halböffentliche Anlagen (etwa in Parkgaragen) müssen eichrechtskonforme Zähler verwenden, damit die Kundinnen und Kunden nachvollziehen können, wofür sie bezahlen. Private Wallboxen im Einfamilienhaus ohne Weiterverrechnung unterliegen in der Regel nicht diesen Anforderungen. Sobald allerdings Dienstwagen, Mieter oder andere Nutzer abgerechnet werden, spielt die Eichrechtskonformität eine wichtige Rolle.

Elektroinstallation (Wallbox-Installation)

Unter der Elektroinstallation einer Wallbox versteht man alle elektrischen Arbeiten vom Sicherungskasten bis zur Ladestation. Dazu gehören die Auswahl des passenden Kabelquerschnitts, die richtige Absicherung, der Einbau des erforderlichen Fehlerstromschutzschalters (FI), mögliche Mauerdurchbrüche sowie die fachgerechte Inbetriebnahme. In Österreich ist vorgeschrieben, dass solche Arbeiten nur von befugten Elektroinstallationsbetrieben durchgeführt werden dürfen. Eine professionelle Installation gewährleistet nicht nur Sicherheit, sondern ist oft auch Voraussetzung für Förderungen und für den Versicherungsschutz im Schadensfall. Wer eine Wallbox installiert, sollte daher immer ein schriftliches Protokoll und eine Dokumentation der Arbeiten verlangen.

Energie-Community (EAG)

Energie-Communities ermöglichen es, Strom aus erneuerbaren Quellen – zum Beispiel einer PV-Anlage auf dem Dach – mit anderen Teilnehmern zu teilen. Die rechtlichen Grundlagen dafür sind im Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG) verankert. Für E-Auto-Besitzerinnen und -Besitzer ist das interessant, weil so gemeinsam erzeugter Solarstrom in Wohnanlagen oder Quartieren direkt an Ladepunkten genutzt werden kann. Das senkt die Stromkosten und erhöht den Anteil regionaler, erneuerbarer Energie. In Österreich entstehen zunehmend Energie-Communities, die Photovoltaik, Wärmepumpen und E-Ladeinfrastruktur zu einem gemeinsamen Energiesystem verknüpfen.

F

 

Fehlerstromschutzschalter (FI, RCD)

Fehlerstromschutzschalter, kurz FI oder RCD, schützen Menschen vor gefährlichen Stromschlägen, indem sie Fehlerströme schnell erkennen und den Stromkreis abschalten. Für Wallboxen gelten besondere Anforderungen, da im Fehlerfall auch Gleichfehlerströme auftreten können. Je nach Modell ist entweder ein FI Typ A in Kombination mit einer integrierten DC-Fehlerstromerkennung in der Wallbox oder ein FI Typ B erforderlich. In Österreich geben sowohl die Elektrotechnikverordnung als auch die Herstellerangaben vor, welche Schutzmaßnahme konkret umzusetzen ist. Ihr Elektroinstallationsbetrieb wählt und verbaut den passenden FI-Schalter, damit Sie und Ihr Fahrzeug optimal geschützt sind.

Flottenladen (Firmenflotten & Poolfahrzeuge)

Beim Flottenladen geht es um das Laden mehrerer Firmenfahrzeuge, Poolautos oder Lieferfahrzeuge an einem oder mehreren Unternehmensstandorten. Hier stehen weniger die maximale Leistung eines einzelnen Ladepunktes, sondern vor allem Verfügbarkeit, Planungssicherheit und transparente Abrechnung im Vordergrund. Ein Flottenkonzept umfasst deshalb skalierbare Ladeinfrastruktur, ein zentrales Backend, Lastmanagement und oft eine Integration in bestehende Fuhrpark- oder ERP-Systeme. In Österreich gibt es eigene Förderprogramme, die Unternehmen beim Aufbau solcher Lösungen unterstützen. Gut geplantes Flottenladen hilft, Betriebskosten zu senken und die Elektrifizierung des Fuhrparks schrittweise umzusetzen.

Förderung Wallbox & Ladeinfrastruktur (Österreich)

In Österreich werden Wallboxen und Ladeinfrastruktur in regelmäßigen Programmen durch den Bund, die Bundesländer und teilweise auch durch Gemeinden gefördert. Gefördert werden meist die Wallbox selbst, die Installationskosten sowie in Mehrparteienhäusern oder Unternehmen auch intelligente Lademanagementsysteme und Basisinfrastruktur. Die konkreten Fördersätze, technischen Mindestanforderungen und Fristen ändern sich jedoch laufend, weshalb Sie vor Projektstart unbedingt die aktuellen Richtlinien prüfen sollten. In vielen Fällen ist die Antragstellung vor Beginn der Arbeiten zwingend erforderlich. Wer Förderungen geschickt nutzt, kann die Investitionskosten für eine zukunftssichere Ladeinfrastruktur deutlich senken.

G

 

Garagenrecht & Wohnungseigentum (WEG – vereinfachte Zustimmung)

In Wohnungseigentumsanlagen wurde die Rechtslage in Österreich so angepasst, dass die Errichtung von Ladeinfrastruktur erleichtert wird. Wohnungseigentümerinnen und -eigentümer mit Stellplatz können unter bestimmten Voraussetzungen die Zustimmung zur Installation einer Wallbox oder einer gemeinschaftlichen Ladeinfrastruktur verlangen. Andere Miteigentümer dürfen nicht ohne sachlichen Grund widersprechen, etwa wenn der Brandschutz gewahrt bleibt und niemand unzumutbar beeinträchtigt wird. In der Praxis setzen viele Häuser auf eine gemeinsame Basisinfrastruktur, zum Beispiel eine Stromschiene in der Garage, an die nach und nach einzelne Wallboxen angeschlossen werden können. Es ist sinnvoll, frühzeitig die Hausverwaltung einzubinden und die konkrete Ausgestaltung rechtlich und technisch abzustimmen.

Grundgebühr (Ladetarif / Ladekarte)

Viele Mobilitätsstromanbieter (MSP) bieten Tarife mit einer monatlichen Grundgebühr an. Im Gegenzug erhalten Sie günstigere kWh-Preise oder besondere Konditionen beim Schnellladen. Ob sich eine solche Grundgebühr lohnt, hängt davon ab, wie häufig und wo Sie öffentlich laden. Wer überwiegend zu Hause mit der eigenen Wallbox lädt, fährt oft mit einem einfachen, kWh-basierten Haushaltstarif besser. Wer hingegen viele Kilometer auf Langstrecken unterwegs ist und häufig DC-Schnelllader nutzt, profitiert häufig von vergünstigten Roamingtarifen mit Grundgebühr.

H

 

Hausanschlussverstärkung (Netzausbau am Gebäude)

Eine Hausanschlussverstärkung ist dann notwendig, wenn die vorhandene Anschlussleistung Ihres Gebäudes für die geplante Ladeinfrastruktur und andere Verbraucher nicht mehr ausreicht. In diesem Fall beantragt der oder die Eigentümer:in beim Netzbetreiber eine Erhöhung der Anschlussleistung. Das kann neue Leitungen, stärkere Sicherungen und in manchen Fällen auch bauliche Maßnahmen am Netzanschlusspunkt erfordern. Mit Kosten ist sowohl einmalig für den Ausbau als auch laufend über höhere Netzentgelte zu rechnen. Häufig lässt sich eine Verstärkung durch intelligentes Lastmanagement vermeiden, besonders in Mehrparteienhäusern oder bei Flottenlösungen.

Heimladen (Laden zu Hause)

Heimladen bedeutet, dass Sie Ihr Elektroauto direkt am eigenen Stellplatz, im Carport oder in der Garage laden. Mit einer fest installierten Wallbox steht Ihnen eine sichere, komfortable und meist sehr kostengünstige Lademöglichkeit zur Verfügung. Der größte Teil der täglichen Fahrleistung kann in den Nachtstunden oder während längerer Standzeiten zu Hause nachgeladen werden. In vielen Fällen ist Heimladen deutlich günstiger als regelmäßiges Laden an öffentlichen Schnellladestationen, vor allem in Kombination mit einem passenden Stromtarif oder einer eigenen Photovoltaikanlage. Wer beruflich pendelt oder regelmäßig fährt, profitiert besonders stark vom bequemen Heimladen.

I

 

ID-Chip / RFID-Karte (Zugangskontrolle)

Viele vernetzte Wallboxen besitzen einen RFID-Leser, über den sich Nutzerinnen und Nutzer mit einer Karte oder einem Chip ausweisen. Erst nach erfolgreicher Authentifizierung wird der Ladevorgang freigegeben. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass nicht jede beliebige Person den Ladepunkt nutzen kann. Zudem lassen sich Ladevorgänge einzelnen Karten zuordnen, was etwa bei Dienstwagen, in Hausgemeinschaften oder bei Firmenparkplätzen für eine faire Kostenverteilung sorgt. In Österreich setzen viele Betreiber in Mehrparteienhäusern und Unternehmen auf dieses bewährte System, weil es sowohl einfach als auch zuverlässig ist.

Installationsprotokoll (Prüfprotokoll Wallbox)

Nach der Installation einer Wallbox erstellt ein seriöser Elektroinstallationsbetrieb ein Installations- oder Prüfprotokoll. Darin werden unter anderem Messwerte, Schutzmaßnahmen, der verbaute Leitungsschutz und die Funktion der Schutzorgane dokumentiert. Dieses Protokoll dient als Nachweis, dass die Anlage normgerecht errichtet wurde, und ist im Schadensfall eine wichtige Unterlage für Versicherungen. Oft verlangen auch Förderstellen einen entsprechenden Nachweis über die fachgerechte Installation. Bewahren Sie das Installationsprotokoll daher gut auf, zusammen mit den Unterlagen zur Wallbox selbst.

J

 

Jahresstromverbrauch Laden zu Hause

Der Jahresstromverbrauch für das Laden zu Hause hängt von Ihrer individuellen Fahrleistung, dem Verbrauch Ihres Fahrzeugs und Ihrem Ladeverhalten ab. Ein einfaches Beispiel: Wenn Sie 15.000 Kilometer pro Jahr fahren und Ihr Auto im Schnitt 18 kWh pro 100 Kilometer verbraucht, benötigen Sie etwa 2.700 kWh Strom im Jahr zum Laden. Je nach Stromtarif können Sie damit die jährlichen „Tankkosten“ gut abschätzen und mit bisherigen Ausgaben für Benzin oder Diesel vergleichen. In Kombination mit Photovoltaik können Sie einen Teil dieser Energie sehr günstig selbst erzeugen. So bekommen Sie ein realistisches Gefühl dafür, welche laufenden Kosten mit dem Elektroauto auf Sie zukommen.

K

 

Kabelmanagement (Ladekabel-Aufbewahrung)

Ein gutes Kabelmanagement sorgt dafür, dass das Ladekabel ordentlich verstaut und leicht zu handhaben ist. Viele Wallboxen verfügen über integrierte Haken, Halterungen oder spezielle Wandhalter, an denen das Kabel nach dem Laden sauber aufgewickelt werden kann. Dadurch werden Stolperfallen vermieden und das Kabel wird vor Beschädigungen durch Überfahren oder Knicken geschützt. Besonders in Garagen, in denen mehrere Personen unterwegs sind, erhöht ein sauberes Kabelmanagement die Sicherheit. Zudem wirkt der Ladeplatz gepflegter, was die Akzeptanz der E-Mobilität im Haushalt oder in der Hausgemeinschaft steigern kann.

Kapazität der Traktionsbatterie (brutto und netto)

Die Kapazität der Traktionsbatterie gibt an, wie viel elektrische Energie im Hochvoltspeicher eines Elektroautos gespeichert werden kann. Sie wird in Kilowattstunden (kWh) angegeben, zum Beispiel 50 kWh, 64 kWh oder 77 kWh. Viele Hersteller unterscheiden zwischen Brutto-Kapazität (Gesamtkapazität der Batterie) und Netto-Kapazität (tatsächlich nutzbarer Bereich). Ein Teil der Batterie wird bewusst als Reserve freigehalten, um die Lebensdauer zu erhöhen. Für das Laden zu Hause ist die nutzbare Kapazität entscheidend: Je größer sie ist, desto mehr Energie muss die Wallbox übertragen, und desto länger dauert ein Ladevorgang bei gleicher Ladeleistung. Umgekehrt haben Sie mit einer größeren Batterie mehr Reichweite und können Ladepausen flexibler planen.

Kilowatt (kW) & Kilowattstunde (kWh)

Kilowatt (kW) ist die Einheit für Leistung, also dafür, wie schnell Energie übertragen oder umgesetzt wird. An einer Ladestation gibt die kW-Angabe an, wie viel Leistung maximal zur Verfügung steht und wie schnell Ihr Auto theoretisch laden kann. Die Kilowattstunde (kWh) ist hingegen eine Energieeinheit und beschreibt, wie viel Energie über einen bestimmten Zeitraum genutzt wurde. Die Kapazität der Traktionsbatterie eines E-Autos wird ebenfalls in kWh angegeben, beispielsweise 50 kWh oder 77 kWh. Wenn Sie diese Größen verstehen, können Sie Ladezeiten, Reichweiten und Kosten deutlich besser einschätzen.

L

 

Ladeleistung (kW)

Die Ladeleistung in Kilowatt gibt an, wie schnell Ihr Elektroauto Strom aufnehmen kann. Die tatsächlich erreichte Leistung hängt dabei von zwei Faktoren ab: von der maximalen Leistung Ihrer Wallbox und von der Leistungsfähigkeit des im Fahrzeug eingebauten Onboard-Laders. Wenn Ihre Wallbox 11 kW bereitstellt, Ihr Auto aber nur einphasig mit 7,4 kW laden kann, begrenzt der Onboard-Lader die tatsächliche Ladeleistung. In Österreich haben sich im Privatbereich 11-kW-Wallboxen als Standard etabliert, weil sie dreiphasiges Laden ermöglichen und gut zu den Vorgaben der Netzbetreiber passen. Für den Alltag reicht eine solche Ladeleistung meist völlig aus.

Ladepunkt (einzelner Anschluss)

Ein Ladepunkt ist ein einzelner Anschluss, an dem genau ein Fahrzeug gleichzeitig laden kann. Eine Ladesäule kann daher zwei oder mehr Ladepunkte enthalten, etwa zwei Typ-2-Buchsen oder einen AC- und einen DC-Anschluss. Für Statistiken, Förderungen und Netzausbau ist die Anzahl der Ladepunkte oft wichtiger als die Anzahl der physisch installierten Säulen. Wenn in einer Tiefgarage beispielsweise zehn Wallboxen installiert sind, dann gibt es zehn Ladepunkte. Bei der Planung Ihrer eigenen Anlage ist es daher sinnvoll, künftig benötigte Ladepunkte mitzudenken, selbst wenn nicht alle von Beginn an mit einer Wallbox ausgestattet sind.

Ladesäule (öffentliche Ladestation)

Ladesäulen sind freistehende, oft robust ausgeführte Ladestationen, die im öffentlichen oder halböffentlichen Raum stehen. Sie finden sich etwa entlang von Straßen, auf Supermarktparkplätzen, bei Hotels oder in Parkgaragen. Meist verfügen Ladesäulen über zwei Ladepunkte, sodass zwei Fahrzeuge gleichzeitig laden können. Für öffentlich zugängliche Ladesäulen gelten besondere Anforderungen, etwa hinsichtlich Eichrecht, Preistransparenz und Zugänglichkeit. Für Sie als Nutzerin oder Nutzer sind Ladesäulen ein wichtiger Baustein, um auch unterwegs flexibel laden zu können.

M

 

Meldefristen & Netzverträglichkeitsprüfung (Netzbetreiber)

Je nach Leistung und Anzahl der geplanten Ladepunkte kann der Netzbetreiber eine Netzverträglichkeitsprüfung durchführen. Dabei wird untersucht, ob das vorhandene Stromnetz vor Ort die zusätzlichen Lasten aufnehmen kann, ohne dass es zu Engpässen oder Spannungsproblemen kommt. In der Praxis reichen bei Einfamilienhäusern oft einfache Anmeldeverfahren, während in Mehrparteienhäusern oder bei Firmenstandorten umfangreichere Prüfungen nötig sein können. Elektroinstallationsbetriebe kennen die Abläufe im jeweiligen Netzgebiet und übernehmen die Kommunikation mit dem Netzbetreiber. Wenn Sie frühzeitig planen, lassen sich Wartezeiten und Überraschungen bei der Genehmigung vermeiden.

MID-Zähler (geeichter Energiezähler)

MID-Zähler sind nach der europäischen Measuring Instruments Directive (MID) zertifizierte Energiezähler. Sie dürfen dort eingesetzt werden, wo gemessene Energiemengen als Grundlage für eine Abrechnung dienen. Im Kontext von Wallboxen sind MID-Zähler wichtig, wenn zum Beispiel Dienstwagen zuhause geladen und dem Arbeitgeber korrekt abgerechnet werden sollen oder wenn in Mehrparteienhäusern die Ladekosten einzelnen Bewohnerinnen und Bewohnern zugeordnet werden. Viele moderne Wallboxen verfügen bereits über integrierte MID-Zähler, alternativ kann ein externer MID-Zähler in der Unterverteilung installiert werden. So ist jederzeit nachvollziehbar, wie viel Strom tatsächlich in das Fahrzeug geflossen ist.

MSP (Mobility Service Provider)

Ein Mobility Service Provider (MSP) ist Ihr Vertragspartner, wenn Sie eine Ladekarte oder Lade-App für öffentliche oder halböffentliche Ladestationen nutzen. Der MSP schließt Verträge mit verschiedenen Charge Point Operators (CPOs) und ermöglicht Ihnen über Roaming, mit einer einzigen Karte an vielen unterschiedlichen Netzen zu laden. Sie erhalten in der Regel eine monatliche oder periodische Abrechnung aller Ladevorgänge, oft inklusive detaillierter Auflistung von Ort, Zeit und Energiemenge. In Österreich sind verschiedene MSPs aktiv, die unterschiedliche Schwerpunkte bei Tarifen, Roamingabdeckung und Zusatzfunktionen setzen. Ein Vergleich lohnt sich, wenn Sie regelmäßig öffentlich laden.

N

 

Notladekabel (ICCB / Schuko-Ladekabel)

Ein Notladekabel, häufig als ICCB (In-Cable Control Box) bezeichnet, ermöglicht das Laden an einer normalen Haushaltssteckdose (Schuko). Es ist praktisch, wenn einmal keine Wallbox oder öffentliche Ladestation in der Nähe ist, etwa bei einem Besuch oder auf Reisen. Schuko-Steckdosen sind jedoch nicht für dauerhaft hohe Dauerlasten ausgelegt, weshalb das Laden darüber nur als gelegentliche Notlösung empfohlen wird. Für das tägliche Laden sollten Sie in jedem Fall eine fest installierte Wallbox mit eigener Zuleitung und entsprechender Absicherung nutzen. So schützen Sie Ihre Hausinstallation und laden gleichzeitig effizienter und sicherer.

Normalladen (AC bis 22 kW)

Normalladen bezeichnet das Laden mit Wechselstrom (AC) bis zu einer Leistung von 22 kW. Dazu gehören private Wallboxen, AC-Ladepunkte in Parkhäusern sowie viele öffentliche Ladesäulen in Städten und Gemeinden. Beim Normalladen steht nicht die maximale Geschwindigkeit im Vordergrund, sondern ein schonender und wirtschaftlicher Ladevorgang. In vielen Fällen genügt es, das Fahrzeug mehrere Stunden oder über Nacht anzustecken, um wieder ausreichend Reichweite zu haben. Für die Lebensdauer der Batterie und die Netzstabilität ist Normalladen meist die bevorzugte Option gegenüber dauerhaftem Schnellladen.

O

 

OCPP (Open Charge Point Protocol)

OCPP ist ein herstellerunabhängiger Kommunikationsstandard zwischen Ladestation und Backend. Wenn eine Wallbox OCPP-fähig ist, kann sie mit verschiedenen Backend-Systemen verbunden werden, ohne dass man auf die proprietäre Lösung eines einzelnen Herstellers angewiesen ist. Für Betreiberinnen und Betreiber bedeutet das mehr Flexibilität, etwa wenn das Backend gewechselt oder zusätzliche Funktionen integriert werden sollen. In größeren Projekten, etwa in Wohnanlagen oder Unternehmensflotten, ist OCPP heute praktisch Standard. Wenn Sie eine vernetzte Wallbox planen, lohnt sich ein Blick in das Datenblatt, ob OCPP unterstützt wird.

Offen zugängliche Ladepunkte (öffentliches Laden)

Offen zugängliche Ladepunkte sind Ladestationen, die von einem unbestimmten Nutzerkreis verwendet werden können, auch wenn sie sich auf privatem Grund befinden. Ein Beispiel sind Ladepunkte auf Supermarktparkplätzen, die allen Kundinnen und Kunden offenstehen. Für solche Ladepunkte gelten in Österreich besondere Anforderungen, etwa an die Preistransparenz, das Eichrecht und häufig auch an die Barrierefreiheit. Für Sie als E-Auto-Fahrer:in sind offen zugängliche Ladepunkte ein wichtiger Baustein, um neben dem Heimladen auch unterwegs sicher planen zu können.

P

 

PHEV (Plug-in-Hybridfahrzeug)

PHEV steht für Plug-in-Hybridfahrzeug. Diese Fahrzeuge besitzen sowohl einen Verbrennungsmotor als auch einen Elektromotor mit einer kleineren Batterie, die über eine Steckdose oder Wallbox geladen werden kann. Im reinen Elektromodus lassen sich typischerweise zwischen 30 und 80 Kilometer zurücklegen, je nach Modell und Fahrstil. Wird regelmäßig an einer Wallbox geladen, können viele Alltagsfahrten – etwa Pendelstrecken in der Stadt – rein elektrisch zurückgelegt werden, während für längere Reisen der Verbrennungsmotor zur Verfügung steht. Damit ein PHEV seine Vorteile ausspielen kann, ist ein konsequentes Laden zu Hause oder am Arbeitsplatz entscheidend. Wer selten lädt und überwiegend im Hybridmodus mit Verbrenner fährt, nutzt die Technik nur eingeschränkt und verschenkt Einsparpotenzial.

Photovoltaik-Überschussladen (PV-optimiertes Laden)

Beim Photovoltaik-Überschussladen wird das E-Auto gezielt dann geladen, wenn auf dem eigenen Dach mehr Solarstrom erzeugt wird, als im Haushalt gerade verbraucht wird. Ein Energiemanagementsystem oder eine intelligente Wallbox misst dabei laufend die Einspeisung und den Haushaltsverbrauch und passt die Ladeleistung entsprechend an. So erhöhen Sie Ihren Eigenverbrauchsanteil und senken den Strombezug aus dem Netz. In Österreich ist diese Betriebsart besonders interessant, da viele Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer bereits eine PV-Anlage installiert haben oder planen. PV-Überschussladen verbindet damit Klimaschutz und Kostenvorteile auf sehr direkte Weise.

Plug & Charge (ISO 15118)

Plug & Charge ist eine Funktion nach dem Standard ISO 15118, die das Laden besonders komfortabel macht. Dabei authentifiziert sich das Fahrzeug automatisch an der Ladestation, sobald Sie das Kabel einstecken. Sie müssen keine Ladekarte vorhalten und keine App bedienen, der Ladevorgang startet nach erfolgreicher Identifikation des Fahrzeugs von alleine. Die Abrechnung erfolgt über einen hinterlegten Vertrag, ähnlich wie bei einer automatisch erkannten Mautkarte. In Österreich unterstützen bereits erste Fahrzeuge und Schnellladestationen Plug & Charge; in den kommenden Jahren wird diese Technologie voraussichtlich deutlich verbreiteter sein.

Pauschaltarif (Flatrate-Laden)

Pauschaltarife oder Flatrates sind Tarifmodelle, bei denen Sie gegen eine monatliche Fixgebühr zu bestimmten Bedingungen laden können. Manchmal ist eine bestimmte Energiemenge inkludiert, manchmal können Sie an ausgewählten Stationen unbegrenzt laden. Solche Tarife eignen sich vor allem für Vielnutzerinnen und Vielnutzer, die häufig an denselben Schnellladestationen laden. Wer überwiegend zu Hause an der eigenen Wallbox lädt, profitiert in der Regel weniger von Pauschaltarifen und fährt mit einem normalen Haushaltsstromtarif meist günstiger. Ein genauer Blick ins Kleingedruckte hilft, die Angebote realistisch zu vergleichen.

R

 

Reichweite und Verbrauch (kWh pro 100 km)

Die Reichweite eines Elektroautos beschreibt, wie viele Kilometer Sie mit einer Batterieladung zurücklegen können. Sie hängt von vielen Faktoren ab: Batteriekapazität, Fahrstil, Geschwindigkeit, Topografie, Außentemperatur und Nutzung von Heizung oder Klimaanlage. Der Verbrauch wird in Kilowattstunden pro 100 Kilometer (kWh/100 km) angegeben, ähnlich wie der Literverbrauch bei Verbrennern. Typische Werte liegen im Alltag zwischen etwa 14 und 22 kWh/100 km. Wenn Sie Ihren durchschnittlichen Verbrauch kennen, können Sie daraus direkt den jährlichen Strombedarf für das Laden ableiten und beurteilen, welche Kosten beim Laden zu Hause an der Wallbox oder unterwegs an öffentlichen Ladepunkten entstehen.

RFID (Radio Frequency Identification) beim Laden

RFID ist eine Funktechnologie, mit der kleine Chips oder Karten berührungslos ausgelesen werden können. An Ladesäulen und vielen Wallboxen wird RFID genutzt, um Nutzerinnen und Nutzer eindeutig zu identifizieren. Sie halten Ihre Ladekarte oder Ihren Chip an das Lesegerät, woraufhin das System prüft, ob Sie zum Laden berechtigt sind. So wird gleichzeitig der Zugang kontrolliert und der Ladevorgang der richtigen Person oder dem richtigen Fahrzeug zugeordnet. Für Betreiber ist RFID eine einfache und bewährte Methode, um Ladepunkte sicher und transparent zu betreiben.

Roaming (Laden in fremden Netzen mit einer Karte)

Roaming kennen Sie vielleicht bereits vom Mobilfunk: Sie nutzen Ihr eigenes Netz auch im Ausland oder in fremden Netzen weiter. Ähnlich funktioniert Roaming beim Laden von Elektroautos. Ihr Mobility Service Provider (MSP) schließt dafür Verträge mit verschiedenen Charge Point Operators (CPOs), sodass Sie mit einer einzigen Ladekarte oder App an vielen hundert oder tausenden Ladepunkten laden können. Im Hintergrund werden die einzelnen Ladevorgänge zwischen den Unternehmen abgerechnet. Für Sie als Fahrerin oder Fahrer macht Roaming das Reisen in Österreich und Europa deutlich einfacher, weil Sie nicht für jeden Betreiber eine eigene Karte benötigen.

S

 

Schieflast (einphasiges Laden)

Schieflast entsteht, wenn eine der drei Phasen im Drehstromnetz deutlich stärker belastet wird als die beiden anderen. Das kann zu unerwünschten Spannungsabweichungen und Belastungen im Netz führen. Um dies zu vermeiden, wird einphasiges Laden von Elektroautos in Österreich üblicherweise auf rund 4,6 kW begrenzt. Viele Fahrzeuge können technisch zwar einphasig mit bis zu 7,4 kW laden, in der Praxis wird aber meist auf dreiphasige 11-kW-Wallboxen gesetzt, um das Netz gleichmäßig zu belasten. Wenn Sie eine Wallbox planen, achtet Ihr Elektroinstallationsbetrieb auf eine netzdienliche Auslegung, die Schieflastgrenzen berücksichtigt.

Schnellladen (High Power Charging, HPC)

Schnellladen oder High Power Charging (HPC) bezeichnet das Laden mit hohen Gleichstromleistungen, typischerweise ab 100 kW aufwärts. An entsprechenden Ladeparks können geeignete Fahrzeuge in 15 bis 30 Minuten von etwa 10 auf 80 Prozent Batteriestand geladen werden. Das ist besonders praktisch auf der Autobahn oder bei längeren Strecken, wenn Sie nur kurze Pausen einplanen möchten. Schnellladen ist jedoch in der Regel teurer als AC-Laden und belastet die Batterie stärker. Deshalb empfiehlt es sich, HPC hauptsächlich auf Langstrecken zu nutzen und im Alltag überwiegend zu Hause oder am Arbeitsplatz langsam zu laden.

Smart Charging (intelligentes Laden)

Smart Charging bedeutet, dass Ladevorgänge nicht einfach nur gestartet und gestoppt werden, sondern aktiv gesteuert und optimiert sind. Dabei können unterschiedliche Kriterien berücksichtigt werden, etwa aktuelle Strompreise, verfügbare PV-Erzeugung, die maximale Hausanschlussleistung oder Vorgaben des Netzbetreibers. Intelligente Wallboxen und Energiemanagementsysteme planen zum Beispiel, dass das Auto bis zu einer bestimmten Uhrzeit voll sein soll, nutzen aber bevorzugt günstige oder besonders „grüne“ Stunden. Für Sie als Nutzerin oder Nutzer bedeutet Smart Charging mehr Kontrolle über Kosten und CO₂-Fußabdruck, ohne dass Sie sich ständig aktiv darum kümmern müssen.

State of Charge (SoC – Ladezustand der Batterie)

Der State of Charge – kurz SoC – beschreibt den aktuellen Ladezustand der Traktionsbatterie in Prozent. 0 % bedeutet theoretisch leer, 100 % entspricht einem vollständig geladenen Akku. In der Praxis arbeitet das Batteriemanagementsystem mit Sicherheitsreserven, sodass weder der absolute Leer- noch der absolute Vollzustand erreicht werden. Für den Alltag ist der SoC ein wichtiger Wert, um Reichweite und Ladeplanung einzuschätzen. Viele Fachleute empfehlen, im normalen Betrieb eher im Bereich zwischen etwa 20 % und 80 % zu bleiben und nur für längere Reisen bis 100 % zu laden. Für das Laden zu Hause hilft Ihnen der SoC dabei, zu entscheiden, ob eine kurze „Zwischenladung“ reicht oder ob über Nacht an der Wallbox vollständig nachgeladen werden soll.

Steckertypen (Typ 2, CCS, Schuko)

In der Praxis begegnen Ihnen beim Laden vor allem drei Steckertypen: Typ 2, CCS und Schuko. Typ 2 ist der Standardstecker für AC-Laden in Europa und findet sich an nahezu allen öffentlichen AC-Ladepunkten und an privaten Wallboxen. CCS ist die Erweiterung von Typ 2 für DC-Schnellladen und kombiniert den Typ-2-Teil mit zwei zusätzlichen Kontakten. Schuko ist die klassische Haushaltssteckdose, die nur für gelegentliche Notladung geeignet ist. Historische Systeme wie CHAdeMO spielen in neuen Fahrzeugen in Österreich kaum noch eine Rolle und werden nach und nach von CCS abgelöst.

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Tarifmodell (Laden zu Hause & öffentliches Laden)

Tarifmodelle unterscheiden sich je nachdem, ob Sie zu Hause oder an öffentlichen bzw. halböffentlichen Ladepunkten laden. Zu Hause nutzen Sie in der Regel einen Haushaltsstromtarif oder einen speziellen E-Mobilitätstarif, bei dem der Strom nach Kilowattstunden abgerechnet wird. An öffentlichen Stationen gibt es verschiedenste Modelle, etwa reine kWh-Tarife, Tarife mit zusätzlicher Zeitkomponente oder Blockiergebühren, wenn das Fahrzeug nach dem Ladeende zu lange stehen bleibt. Manche Anbieter kombinieren das mit Grundgebühren oder Flatrates. Ein bewusster Tarifvergleich hilft Ihnen, die laufenden Kosten für das Laden realistisch einzuschätzen.

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Verrechnungssystem (Dienstwagen & Mieterstrom beim Laden)

Verrechnungssysteme sorgen dafür, dass Ladevorgänge bestimmten Nutzerinnen, Nutzern oder Fahrzeugen zugeordnet und korrekt abgerechnet werden können. Bei Dienstwagen werden so zum Beispiel die Stromkosten aus der heimischen Wallbox dem Arbeitgeber transparent in Rechnung gestellt. In Mehrparteienhäusern wird über Verrechnungssysteme sichergestellt, dass jede Wohnung nur die eigenen Ladekosten trägt. Technisch kommen dafür MID-konforme Zähler, RFID-Identifikation und Backend-Lösungen zum Einsatz. In Österreich gibt es verschiedene Anbieter, die Komplettlösungen von der Messung bis zur monatlichen Abrechnung anbieten, sodass Sie sich nicht selbst um komplizierte Aufstellungen kümmern müssen.

Verbrauchsmessung (Zähler an der Wallbox)

Viele Wallboxen verfügen über integrierte Stromzähler, die erfassen, wie viel Energie für das Laden Ihres Fahrzeugs verwendet wurde. Über ein Display, ein Webinterface oder eine App können Sie diese Werte einsehen und so die tatsächlichen Kosten pro Monat oder pro 100 Kilometer leicht ausrechnen. Wenn die Wallbox einen MID-konformen Zähler enthält, können die Daten auch rechtssicher für Abrechnungszwecke verwendet werden, etwa bei Dienstwagen oder bei einer Vermietung. Selbst wenn Sie nicht abrechnen müssen, ist eine transparente Verbrauchsmessung hilfreich, um den eigenen Energiebedarf und künftige Tarifentscheidungen besser einschätzen zu können.

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Wallbox (Heimladestation)

Eine Wallbox ist eine fest installierte Ladestation für Elektroautos, die meist an einer Wand oder auf einer Stele befestigt wird. Sie bietet deutlich höhere Sicherheit und Komfort als eine einfache Steckdose und ist speziell für das regelmäßige Laden ausgelegt. In Österreich haben sich 11-kW-Wallboxen als Standard im Privatbereich etabliert, weil sie dreiphasiges Laden ermöglichen und gut mit den typischen Hausanschlüssen harmonieren. Viele moderne Wallboxen lassen sich per App steuern, mit einer PV-Anlage koppeln oder in ein Lastmanagementsystem einbinden. Wer auf Elektroauto umsteigt, macht mit einer ordentlich geplanten Wallbox den wichtigsten Schritt für bequemes Laden im Alltag.

Wallbox mit Lastmanagement (Mehrparteien & Firmen)

Wallboxen mit integriertem oder extern angebundenem Lastmanagement können sich untereinander abstimmen und die verfügbare Leistung des Hausanschlusses fair auf mehrere Fahrzeuge verteilen. In Mehrparteienhäusern und auf Firmenparkplätzen ist diese Funktion unverzichtbar, um viele Stellplätze elektrifizieren zu können, ohne die Anschlussleistung unverhältnismäßig zu erhöhen. Das System entscheidet automatisch, welches Fahrzeug wie viel Leistung erhält, und berücksichtigt dabei oft auch Prioritäten oder gewünschte Abfahrtszeiten. So entsteht eine zukunftsfähige Ladeinfrastruktur, die mit der Zahl der E-Autos mitwachsen kann, ohne bei jeder neuen Wallbox den Netzanschluss anpassen zu müssen.

Wohnrecht & Mietrecht (Laden in Mietobjekten)

Mieterinnen und Mieter in Österreich können die Zustimmung zur Installation einer Wallbox grundsätzlich beantragen, wenn ihnen ein Stellplatz zugeordnet ist. Vermieter dürfen ein solches Vorhaben nicht ohne sachlichen Grund ablehnen, können aber bestimmte Rahmenbedingungen vorgeben, etwa die Nutzung eines bestimmten Anbieters oder die Einbindung in eine gemeinsame Infrastruktur. In der Praxis ist es sinnvoll, frühzeitig das Gespräch mit der Vermietung oder Hausverwaltung zu suchen und technische sowie rechtliche Details schriftlich festzuhalten. Dazu gehört auch die Frage, wer die Kosten trägt, wie lange die Anlage genutzt werden darf und wer Eigentümer der Wallbox ist. Eine klare Vereinbarung hilft, spätere Konflikte zu vermeiden.

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Zählerkasten-Erweiterung (Unterverteilung für Wallboxen)

Wenn im bestehenden Zählerkasten kein Platz mehr für zusätzliche Sicherungen oder Fehlerstromschutzschalter vorhanden ist, wird häufig eine Unterverteilung oder eine Erweiterung des Zählerkastens installiert. In dieser Unterverteilung befinden sich dann alle Schutzeinrichtungen, die speziell der Ladeinfrastruktur zugeordnet sind. Das sorgt für Übersichtlichkeit und erleichtert spätere Anpassungen oder Erweiterungen, etwa wenn weitere Wallboxen hinzukommen. In Österreich ist auch hier die fachgerechte Ausführung durch einen befugten Elektroinstallationsbetrieb Pflicht. Eine saubere Trennung von Hausinstallation und Ladeinfrastruktur erhöht die Sicherheit und verbessert die Wartbarkeit der Anlage.

Zugangsbeschränkung (Zutrittskontrolle an der Wallbox)

Zugangsbeschränkungen stellen sicher, dass nur berechtigte Personen eine Wallbox nutzen können. Typische Methoden sind RFID-Karten, PIN-Codes, Schlüsselschalter oder App-basierte Freischaltungen. In Einfamilienhäusern ist eine Zugangsbeschränkung oft nicht zwingend notwendig, kann aber etwa bei frei zugänglichen Stellplätzen sinnvoll sein. In Tiefgaragen, Gemeinschaftsanlagen und Unternehmen ist eine klare Zutrittsregelung meist unerlässlich, damit keine ungeplanten Kosten entstehen und die Nutzung sauber zugeordnet werden kann. Wenn Sie eine neue Wallbox planen, lohnt es sich daher, frühzeitig zu überlegen, wer sie in Zukunft nutzen darf und wie sich das technisch abbilden lässt.

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